Traumdeutung

Anbetungswürdige.

Wie könnte ich mich eines Palastes erfreuen, wenn er so weit von den Wegen liegt, auf denen ihr lustwandelt? Was soll ich mit Brokat und Samt, sind sie doch kein Ersatz für eure Wange? Welch fahler Abklatsch sind der zahmen Bestien Laute, wenn eure Stimme lerchengleich erklingt?
Last mir die Matte vor dem Tore Ruhstatt sein, so will ich preisen mein Los zu jeder Zeit. Mehr kann ein Narr wie ich von keiner Welt erwarten, als dass er sehen darf die Höchste manchen Tag.

Ihr sagt, euch träumte wunderlich Geschehen
last mich entschlüsseln, was euch bangt.
Die Bärin müsst in euch ihr sehen,
verletzt von schlechten Jägers Hand.
Der wahre Weidmann übt indes die Hege,
dass ist was ihr aus mir gemacht,
er weiß, dass nur mit zarter Pflege,
die Bestie er zum Freund sich macht.
Weil Bärenliebe ewig wärt,
ist ihm das viele Kratzer wert.

Nur eines will mir nicht gelingen,
wie soll die Blum' ich unterbringen?
Die Liebe kann es ja nicht sein,
dafür wär' eine Blum' zu klein.
Auch ungewöhnlich will nichts gelten,
ist es doch selt'ner noch als selten,
dass sich zwei finden, so wie wir es taten,
soll diese Blum' ein and'rer raten.

Ich fass' mich kurz und end' mit Küssen,
die viel zu lang wir schon entbehren müssen.
An euer Antlitz will ich treulich denken,
und lächelnd mich in Morpheus Arm versenken,
darf ich dich doch hoffen, dass mein loser Mund,
zu eurem find' noch manche Stund'.

Gute Nacht Liebste


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