Heile Welt (I)

Ein Viereck, eine grüne Wiese
Von allerlei Getier bewohnt
Und mittendrin steh ich der Riese
Mit Motorsense in der Hand
Noch nen Moment Natur genieße
Gleich wird kein Grashalm mehr geschont

Der heilen Welt den Krieg erklären
Ich weiß, dass sich der Aufwand lohnt
Um eine neue zu gebären
Auf diesem grünen Flecken Land
Aus musikalisch bunten Sphären
Für dreimal Sonne zweimal Mond

Noch zirpen ringsumher die Grillen
Bald wird man and'res Brummen hör'n
Dies Stück Natur, es sei zu Willen
Der Menschen Tand verlangt nach dir
Ich wag' noch einen Blick nen stillen
Doch dann muss ich die Ruhe stör'n

Was Gräser nicht noch Hasen ahnen
Es geht um's Liedervolk betör'n
Zieh' ich als Mörder meine Bahnen
Vernicht' ich Pflanzen und Getier
Seh' ich im Geist schon bunte Fahnen
Hör' alte Sänger, junge Gör'n

Werd' Massenmord zum Zauber weben
Will durch Zerstörung Liebe fühl'n
Nach einem Wunder will ich streben
Und viele Menschen Lachen seh'n
Dass morgen wächst hier neues Leben
Muss heute ich durch's Sterben wühl'n

Allen, die da voll Zorn erröten
Bitt' ich 's Gemüt sich abzukühl'n
Notwend'ges Übel ist das Töten
Soll eine Heile Welt entsteh'n
Aus Klampfe, Sang und blechnen Flöten
Gemischt mit bunten Molekül'n


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Heile Welt (I)
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