Ich hab von dir geträumt letzte Nacht
Sah dich weinen, deine Schminke zerfließen
Wollte greifen dich, trösten und hegen
Und konnte dich nicht erreichen
Direkt hier standest du vor mir
Zum Greifen nah, nur einen Hauch entfernt
Die Dicke einer Seifenblase nur
Eine Spiegelschicht, drei Atome weit
Und doch konnte ich nicht zu dir
Da half kein Drängen, Wüten, Toben
Je mehr ich schob, zog es mich
Ein jeder Schritt nach vorn war'n zwei zurück
Ich flehte, bettelte, sank schließlich hin
Am Ende meiner Kraft trotz allen Willens
Konnt' nichts mehr tun als Weinen
Wollt alles ertränken in meinen Tränen
Doch als der erste Tropfen Boden nässte
Da klang's wie Donnerhall in tiefer Schlucht
Und eine Stimme schalt mich: Lügner. Verräter!
Und gab mir allerlei Namen von nied'rem Getier
Und verhöhnte mich unaussprechlich
Aber zurecht, weil ich vergessen hatte
Blind vor Wut und Zorn und Selbstmitleid
Vergessen hatte, deine Tränen zu stillen