Schlaflos (I)

Der Narren Werk versperrt die Wege
Allein ich mich ins Bette lege.
Wenn die Gedanken zu dir treiben,
Beginnt in mir ein wilder Reigen.

Das Herz will stets bei dir nur sein.
Die Nieren fordern: "Das lass sein."
Der Bauch rumort: "Das klappt doch nie."
Das Hirn es kontert: "Liebst du sie?

Willst du nicht Krankheit ihr verschulden,
Dann lern die Sehnsucht zu erdulden.
Du bist's der lebt unter den Toren
Und Leiden zeugt mit ihren Sporen.

Siehst du nicht, dass sie Recht dran tut,
wenn sie beschließt mit so viel Mut,
Den Schritt zu geh'n du Egoist,
Für den du schlicht zu gierig bist?"

Drauf spricht der Mund: "Das mag wohl sein,
Doch Küssen kann mensch nicht allein."
"Auch riecht sie gut!" ruft da die Nase.
Der Körper zittert vor Extase.

Die Finger jammern ziemlich laut:
"Wir sehnen uns nach ihrer Haut."
"Und in ihr Antlitz woll'n wir sehen."
Geben die Augen zu verstehn.

Da ruft das Hirn "Schluss jetzt. Ich wanke.
Und bin doch hier die letzte Schranke.
Um sie schützen, gilt's zu leiden,
Ihr habt hier garnichts zu entscheiden."

Der Bauch er grummelt weiterhin,
Das Herz zieht's weiter zu dir hin.
Die Nase schnieft, die Augen rollen.
Finger nicht wissen, wen sie packen sollen.

Und ich lieg wach von dem Getöse,
Frag mich, wie das Problem ich löse.
Dass nicht sein kann, was nicht sein darf,
Raubt mir die halbe Nacht den Schlaf.

Das Schicksal straft den doppelt hart,
Dem es die Liebe offenbart,
Nur um sie danach zu entreißen
Und Steine in den Weg zu schmeißen.


Weitersagen:
Schlaflos (I)
    Tags:



Geyerlei Gereimtes | Alle Texte und Bilder Copyright© Steffen Geyer | Siegfriedstr. 12, 12051 Berlin | +491786594399 | RSS-Feed

Steffen Geyer bei  Steffen Geyer auf X  Steffen Geyer auf Facebook  Steffen Geyer auf Instagram