Frieden in Donezk
Wenn die Waffen schweigen
Werden als erstes Vögel singen
Fröhlich lassen sie erklingen ihre Lieder
Zwischen Trümmerbäumen
Bauen Nester in den Panzerwracks
Bunter Federreigen
Wie frei sie tanzen, sorglos springen
Ihr Trällern will fahren dir wohl in die Glieder
Doch an Wegessäumen
Wachsen Minen statt blauer Blumen
Wenn die Waffen schweigen
Werden die Alten Witze machen
Erzählen, dass früher alles viel besser war
Vor allem Not und Tod
Wie laut werden sie Schenkel klopfen
Uns die Stümpfe zeigen
Und sagen: Es helfe nur lachen
Über das Bein, das verloren ging letztes Jahr
Auf der Suche nach Brot
Fand es Metall mit Hunger auf Fleisch
Wenn die Waffen schweigen
Werden die Frauen hoffen wagen
Dass der Mann heimkehrt, dass der Sohn, lang verschollen
Überlebt hat den Krieg
In einer Ruine verborgen
Warten an Bahnsteigen
Mit vollem Herz und leerem Magen
Weil sie die bitt're Wahrheit nicht fressen wollen
Dass ihnen bringt der Sieg
Nur noch mehr Trauer keinen Frieden
Wenn die Waffen schweigen
Werden die Männer weinen müssen
All die Tränen, für die war im Kampf keine Zeit
Über Kameraden
Ohne Glück, Hoffnung oder Morgen
Wie sie Köpfe neigen
An jedem Grab mit Salutschüssen
Selbst wenn in ihm niemand liegt, verlangt es der Eid
Die Trauer zu tragen
Ein jeder tausend Tonnen Sorgen
Wenn die Waffen schweigen
Wird der Krieg noch nicht zu Ende sein
Alter Schmerz aus dem neue Zeiten gewoben
Zu vergiften längst droht
Was heiß ersehnt wurd' von so vielen
Was der Ruhe eigen
Sie dient Gut wie Böse oft zum Schein
So manche, die heute wohl Frieden geloben
Beten heimlich für Tod
Neues Leid schwelt wie Feuer im Schutt