Der Automat

Kein Mensch bin ich an manchem Tag
Nur ein geschickt getarnter Automat
Von Außen kaum zu erkennen
Wandelt eine unbeseelte Hülle
Nicht dass ich mich deshalb beklag’
Ein Trick, geschenkt, um den ich nie bat
Erlaubt, Geist und Kerl zu trennen
Hindert Weltschmerz, dass er mich vermülle

Derweil das Außen Leben spielt
Fällt Innen unsichtbar in sich zurück
Wenn das Gesicht nur passend lacht
Ahnt niemand Leere hinter den Augen
Ich seh', worauf der Kniff abzielt
Was reizvoll scheint am inneren Glück
Nicht Angst ist’s, die in mir erwacht
Spür' Gleichmut, Hoffnung aus mir saugen

Zahlreicher werden die Tage
An denen diese Flucht mir nötig scheint
Die Freunde in die Fremde treibt
Distanz erzeugt, wo Nähe verwundet
Und immer wieder die Frage
Ob was in mir die Welt so kalt verneint
Mich frieren lässt und still entleibt
Zumindest dem Automaten mundet

Hinweis:
Wenn du selbst von Depressionen betroffen bist oder dich in dem Text wiedererkennst: Du bist nicht allein. Sprich mit jemandem! Hilfe zu suchen ist kein Zeichen von Schwäche – sondern von Mut und Stärke.
Die Telefonseelsorge ist rund um die Uhr kostenfrei unter 📞0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 erreichbar.

Der Automat